Der längerfristige EUR/USD-Ausblick bis 2024

6. April 2023

Der Euro sinkt zwischen Mai 2021 und September 2022 von 1,23 auf 0,95. Es folgt ein Anstieg auf 1,10 bis Februar 2023 und zwei Monate Seitwärtsentwicklung mit einem mittleren Kurs von 1,07.

Der US-Dollar sei zuletzt als "sicherer Währungshafen" nachgefragt worden, erläutert die Deutschen Bank. Gleichwohl rechne man bis September 2023 mit einer Aufwertung des Euro auf 1,13 USD.

In die gleiche Kerbe schlagen die Devisenexperten der Commerzbank. Allerdings wird es laut ihnen länger dauern. Eine Aufwertung des Euro erwarte man erst bei Zinssenkungen der US-Notenbank (Fed). Gleichzeitig müsse die Europäische Zentralbank (EZB) die Füße stillhalten. Den Dollarkurs Prognosen der Commerzbank zufolge wird der Euro Ende 2023 bei 1,08 notieren und bis Mitte 2024 auf 1,12 USD steigen.

Die Kursentwicklung gibt bereits deutliche Hinweise, die die EUR/USD-Ausblicke der beiden Banken untermauern. Hintergrund ist ein zuverlässiges Signal: Die 50-Tage-Linie hat die 200-Tage-Linie durchkreuzt (Goldenes Kreuz). Damit wird eine Anstiegsphase des Euro gegenüber dem Dollar angezeigt, die gut und gerne bis 2024 oder sogar noch länger andauern kann.

Das Kaufsignal für den Euro ist bereits ausgereift. Hintergrund: Bei einem Goldenen Kreuz wird oft der Fehler gemacht ein Kaufsignal auszurufen, nachdem die 50-Tage-Linie die 200-Tage-Linie durchkreuzt hat.

Tatsächlich heißt es Geduld bewahren, bis die 200-Tage-Linie eine erkennbare Steigung aufweist. Dieses Steigung gibt es erst seit Mitte Februar. Dass es danach noch einmal runterging, ist nicht ungewöhnlich. Hier wird der Devisenmarkt Euro-Käufer los, in dem er ihre Protective Stop-Loss auslöst.

EUR/USD Diagramm mit 50-Tage-Linie und 200-Tage-Linie

Nachdem diese Käufer ihre Wunden geleckt haben, werden sie es noch einmal probieren. Sie treiben nun mit hastigen Käufen die Gemeinschaftswährung hoch, was einen schnellen Anstieg begünstigt. Ein Hochspringen ist angezeigt, alsbald der Euro eine horizontale Unterstützung bei 1,10-1,11 USD knackt. Jetzt springen immer mehr Käufer auf den fahrenden Zug auf.

Tragweite und Langlebigkeit eines Schnittpunkt der 50-Tage-Linie mit der 200-Tage-Linie sind imposant. Als es Mitte 2021 ein Goldenes Kreuz für den US-Dollar gab, sank der Euro in den darauffolgenden 15 Monaten von 1,18 auf 0,95 (-19,5%). Gelänge es dem Euro nun den Spieß umzudrehen, würde er bis zum 2. Quartal 2024 auf 1,26 steigen.

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