Euro-Ausblick 2023: Wie geht es mit dem Dollarkurs weiter?

Der Europäischen Zentralbank (EZB) zufolge verschlimmert der schwache Euro die Inflation. Sie bekräftigt ihre Bereitschaft mit weiteren Leitzinserhöhungen entgegenzuwirken, um den Euro gegenüber dem US-Dollar zu stabilisieren. Die größten Banken Deutschlands und der Niederlande rechnen mit einem Gelingen dieses Unterfangens. Laut Währungsprognosen der Deutschen Bank und ING wird der Euro steigen.

Der amerikanische Dollar hat zwischen Mai 2021 und September 2022 um 22 Prozent gegenüber dem Euro aufgewertet. Dies führte zu einem Rückgang des Euro-Dollar-Kurses von 1,23 auf 0,96. Die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg haben die Schwachstellen des Euro offengelegt. Gleichzeitig wurde die große Stärke des US-Dollar untermauert. Er ist die sicherste Währung der Welt.

Der Euro-Dollar-Prognose der Deutschen Bank zufolge wird der Währungskurs bis März 2022 auf 1,05 steigen. Mit Blick auf die hohe Inflation in Amerika spricht die Deutsche Bank von Entspannungssignalen. Dies könnte die US-Notenbank (Fed) veranlassen "etwas weniger stark an der Zinsschraube" zu drehen. Auf Sicht von sechs Monaten könnte sich der Dollar leicht abschwächen. Als Kursziel nennt die Deutsche Bank 1,05.

Linienchart Währungsprognosen Euro - US-Dollar 2023

Man erwarte für den Euro-Dollar-Kurs in den nächsten sechs Monaten eine Seitwärtsbewegung bei 0,97, sagen die Devisenexperten von Goldman Sachs. Die Energiekrise werde in Europa zu einer "längeren und tieferen Rezession führen", meint die US-Bank.

"Aufgrund der Energiekrise und der drohenden Rezession in der Eurozone ist es viel zu früh nach einem EUR/USD-Umschwung Ausschau zu halten. Wir glauben, dass der Dollar stark bleiben wird, sagt ING. Die niederländischen Devisenexperten rechnen bis März 2022 mit einem Eurokurs von 1,02 Dollar. Weitere sechs Monate später sollen es dann aber 1,07 sein.

Fazit:

Der Euro hat das Schlimmste überstanden, suggerieren die Dollarkurs Prognosen der größten Banken aus Deutschland und den Niederlanden. Demzufolge wird der Eurokurs im ersten Quartal 2023 auf 1,02 bis 1,05 Dollar steigen. Sollten diese Prognosen eintreffen, wäre der Dollar um 6-9% schwächer als im September 2022. Wechselkurse für den Euro von 1,20 Dollar und mehr, wie sie es noch im Jahr 2021 gab, bleiben aber auch 2023 in weiter Ferne.

Quellen:

Deutsche Bank Währungsbulletin, September 2022

ING Euro-Dollar-Prognosen, September 2022

Analysis: Big rate hike won't save euro as energy shock deepens, Reuters