Gas Entwicklung 2021 / Gaspreis Prognose 2022

Die Gaspreisentwicklung 2021 ist wegen Fehlentwicklungen auf dem europäischen Energiemarkt seit Jahresbeginn um 250% gestiegen. Für die Verbraucher kommt es aber nicht so schlimm. Die von den Gasanbietern angekündigten Preiserhöhungen liegen zwischen zwölf und 25%. Eine Familie muss davon ausgehen mit 200 Euro bis 400 Euro an Mehrkosten den gestiegenen Gaspreisen Rechnung zu tragen.

Die Preisbildung bei Gas hat ihre Eigenarten. Aufgrund von langfristigen Lieferverträgen mit Russland gibt es in Deutschland keinen marktwirtschaftlichen Preisbildungsmechanismus wie beispielsweise bei Öl, Benzin und Heizöl. Das wirkt sich in der aktuellen Situation positiv aus.

In Großbritannien gibt es diesen marktwirtschaftlichen Mechanismus und dort ächzen Verbraucher und Unternehmen nun tatsächlich unter zweieinhalb so hohen Gaspreisen. Hintergrund: Der in den Niederlanden gehandelte europäische Benchmark-Kontrakt für Erdgas kletterte seit Anfang 2021 von 31 Euro auf 79 Euro je Megawattstunde (MWh).

Auf der anderen Seite gilt es zu bedenken: Wenn die Gaspreise fallen, zahlen deutsche Verbraucher aufgrund der langfristigen Bindung höhere Preise. Es liegt erst einige Jahre zurück, da gab es auf dem Weltmarkt ein Überangebot von Erdgas. Die Preise fielen rasant, die deutschen Gasanbieter hatten nicht viel Spielraum für Preissenkungen.

Gaspreis Prognose 2022

Gaspreis Prognosen zeigen momentan alle nach oben. Dafür gibt es drei Gründe:

  1. Die von der Bundesregierung eingeführte Klimaabgabe für CO2 steigt mit dem Jahreswechsel von 25 Euro auf 30 Euro je Tonne.
  2. Es dürfte ein ganzes Jahr dauern, bis die von Gasversorgern über den Sommer nur halbherzig aufgefüllten Gasspeicher wieder ausreichend bevorratet sind.
  3. Die Erdgasnachfrage aus dem asiatischen Raum ist deutlich gestiegen.

Ob Russland seine Gaslieferungen nach Europa absichtlich verringert hat, bleibt dahingestellt. Wenn es so war, hat das den Anstieg der Gaspreisentwicklung 2021 verstetigt. Auf der anderen Seite gilt es zu berücksichtigen: Hätte US-Präsident Trump eine zweite Amtszeit bekommen, wäre Nord Stream 2 nicht fertiggebaut worden und die europäischen Gaspreise im anstehenden Winter noch deutlich höher gestiegen.