Der Goldpreis macht eine 180-Grad-Kehrtwende und ist plötzlich zurück in der roten Zone. Was nach einem vielversprechenden Anstieg aussieht, entpuppt sich als Rohrkrepierer. Die Goldpreisentwicklung sackt im September 2021 unter 1.800 US-Dollar ab. Die Wall Street akzeptiert keinen Nebenbuhler.
Aus der Sicht von Gold war es ein perfekter US-Arbeitsmarktbericht. Die US-Wirtschaft schuf im August deutlich weniger Stellen als Wall-Street-Analysten erwartet hatten. Überdies erhöhten sich die Löhne deutlich, was mehr Inflation bedeutet und Gold in die Hände spielen sollte.
Und so kletterte der Goldpreis in den Stunden nach der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarkberichtes auf 1.835 US-Dollar je Feinunze. Das war der höchste Stand seit drei Monaten. Jetzt ist endlich der Knoten geplatzt und es geht zurück auf 1.900 Dollar, dachten viele Gold-Besitzer.
Pustekuchen! Die Gold-Verkäufer rissen das Zepter einmal mehr an sich. Wieder einmal mit Eröffnungsglocke an der Wall Street wurde Gold einen Handelstag später massiv verkauft, und so purzelte die Feinunze auf 1.792 Dollar. Laut Charttechnikern sind Gold-Verschwörungstheorien fehl am Platz. Gold sei an einem Widerstand gescheitert. Das sei völlig normal, sagen sie.

Laut Verschwörungstheorien gibt es ein Anti-Gold-Bündnis: Die US-Regierung will keinen hohen Goldpreis, weil dadurch die rasant gestiegenen US-Staatsschulden in ein schlechtes Licht kämen. Wenn Gold zu sehr steigt, bedeutet das einen Vertrauensverlust in das Finanzsystem und die Banken. Daran haben die großen Wall-Street-Banken natürlich überhaupt kein Interesse. Aktien-Fondsmanager und Vermögensverwalter mögen Gold ohnehin nicht. Es gibt keine Dividende. Sie setzen trotz hoher Aktienmärkte auf weiter steigende Unternehmensgewinne.
So wie der Goldpreis gerade an einem Widerstand bei 1.835 Dollar nach untern zurückprallte, könnte er als nächstes an einer Unterstützung bei 1.790 Dollar hochprallen.
Aufgrund anhaltend hohen Inflationsraten und immer tieferen Realzinsen wird der Knoten vielleicht beim nächsten Mal platzen. Die Goldpreisentwicklung würde eine seit über einem Jahr währende Abwärtskorrektur beenden und kräftig steigen.