Goldpreis Prognosen: Was führende Experten 2022/26 erwarten

Der Anstieg der Goldpreisentwicklung im August 2021 ist der stärkste in diesem Jahr. Gold glänzt, weil die Notenbanken zusichern, trotz zurückgedrängter Pandemie Papiergeld mit unvermindert hohem Tempo weiterzudrucken. Damit steigen die Chancen für den Goldpreis die Rekordhochs vom Sommer 2020 bei 2.070 Dollar und 1.750 Euro je Feinunze zu knacken.

Das Blatt wendet sich gerade zu Gunsten von Gold: Am Devisenoptionsmarkt sind Call-Optionen für November 2021 bis August 2022 teurer als Put-Optionen. Das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die Goldpreisentwicklung in den nächsten zwölf Monaten steigen wird.

Die US-Notenbank (Fed) macht einen Rückzieher: Ein Ende der monatlichen Anleihenkäufe werde es frühestens Ende 2021 geben. Für Leitzinserhöhungen sei der Weg ungleich länger, sagt Fed-Chef Jerome Powell. Vertreter der Europäische Zentralbank (EZB) haben bereits mehrmals gesagt, sich erst einmal anzuschauen, was die Fed macht, bevor sie es in Erwägung ziehen den Fuß vom Gaspedal zu nehmen.

Der Goldpreis reagiert auf die mit Spannung erwartete Powell-Rede auf dem Notenbanksymposium von Jackson Hole mit einem Anstieg auf 1.820 Dollar und 1.542 Euro. Damit ist der Flash-Crash vom 9. August 2021, als die Goldpreise auf 1.678 Dollar bzw. 1.428 Euro purzelten, abgehakt.

Gold Entwicklung 2018-2021 mit Goldpreis Prognosen 2022-2026

Der Goldpreis werde in den nächsten drei bis fünf Jahren auf 3.000 bis 5.000 Dollar steigen, sagt Diego Parrilla von dem Hedge-Fonds Quadriga. "Wir sind in ein neues Paradigma eingetreten, das stark von negativen Realzinsen, hoher Inflation und niedrigen Nominalzinsen geprägt sein wird – ein extrem günstiges Umfeld für Gold", begründet Parilla gegenüber dem Finanzdienst Bloomberg seine optimistische Goldpreis Prognose.

Schweizer Großbanken sind hingegen pessimistisch. Laut UBS und Credit Suisse wird der Goldpreis sein aktuelles Niveau von 1.820 Dollar nicht halten können. Die UBS rechnet bis August 2022 mit einem Rückgang auf 1.600 Dollar, die Credit Suisse auf 1.750 Dollar (Credit Suisse). Eine umfragebasierte Durchschnittsprognose von Bloomberg sieht den Goldpreis bei 1.820 Dollar auf der Stelle treten.

Zu welchen Goldpreisen soll man kaufen?

Hedgefonds-Manager Parrilla hatte bereits im Jahr 2016 einen Anstieg des Goldpreises um 30 Prozent korrekt vorhergesagt. Die Goldpreis Prognose der UBS bei 1.600 Dollar extrapoliert den im August 2020 bei 2.070 Dollar begonnenen Abwärtstrend der Goldpreisentwicklung.

Aus der Sicht eines Gold-Anlegers bietet sich ein Hineinzutasten an. Man investiert ein Drittel zum aktuellen Goldpreis von 1.820 Dollar. Sollte der Goldpreis auf die Unterstützung bei 1.680 Dollar sinken, wird das zweite Drittel investiert, bei einem Rückfall auf 1.600 Dollar das dritte Drittel.

Setzt der Goldpreis hingegen seinen jüngsten Anstieg fort, könnte man beim Überschreiten des Widerstands bei 1.960 Dollar ein zweites Drittel Gold hinzuzukaufen. Denn dann dürfte es zu einem Test des Rekordhochs bei 2.070 Dollar kommen.