Die Aussicht auf eine Verlängerung der massiven Konjunkturhilfen hat einen Anstieg des Heizölpreises um 2 Euro auf 68 Euro/100 Liter verursacht. Es gibt Parallelen zu Jahresbeginn, als sich die Heizölpreisentwicklung in wenigen Wochen um 11 Euro nach oben bewegte.
Von der US-Notenbank (Fed) mehren sich die Signale einer längeren Stimulation der Wirtschaft mit maximalen Konjunkturhilfen aus der Notenpresse. Konkret geht es um das massive Kaufprogramm von Staatsanleihen und Hypothekenpapieren von 120 Milliarden US-Dollar pro Monat.
Der starke Anstieg der Covid-19-Infektionen (Delta-Variante) dürfte die Rücknahme der geldpolitischen Anreize verlangsamen, sagen Analysten. Kauft die Fed ohne Drosselung (Tapering) weiter, dann werde auch die Europäische Zentralbank (EZB) an ihren Staatsanleihenkäufen von monatlich 100 Milliarden Euro festhalten.
Im Juni hatte die Fed noch eine Drosselung der Anleihenkäufe für das vierte Quartal 2021 in Aussicht gestellt. Das scheint nun vom Tisch zu sein. Der Ausblick auf einen unverminderten Papiergeld-Ausstoß bis mindestens Anfang 2022 treibt die Börsen hoch und mit ihnen die Ölpreise.
Ganz so schlimm wie Anfang 2021 dürfte es für Heizölkunden aber nicht kommen: Damals erhöhte die EZB ihre monatlichen Staatsanleihen-Käufe von 80 Milliarden auf 100 Milliarden Euro und befeuerte damit Spekulationen auf höhere Ölpreise. Das trug zur merklichen Verteuerung von Heizöl zwischen Ende Januar und Anfang März um 20 Prozent bei.