Ölpreisentwicklung 2021 / Ölpreis Prognose 2022

Öl ist so teuer wie letztes Mal vor drei Jahren. Am Rohstoffmarkt steigt der Ölpreis für die Nordseesorte Brent auf 84 US-Dollar (72 Euro) je Fass. Damit hat sich die Ölpreisentwicklung um 394% nach oben bewegt. Vor 18 Monaten konnte das ölverarbeitende Gewerbe das Rohöl noch für 17 Dollar (15,75 Euro) beziehen.

Brent Ölpreis Entwicklung 2007 bis 2021

Es gibt zwei Gründe für den Anstieg:

  1. Die Konjunkurerholungen vom Corona-Einbruch sorgen für einen soliden Bedarf an Rohöl, Benzin und Diesel. Die Nachfrage ist also bereits recht gut. Wenn die frostigen Temperaturen kommen, dürfte der Ölpreis nachfragebedingt weiter anziehen. Überdies kam es 2021 wegen des noch steileren Anstiegs der Gaspreise (+250%) in der Industrie zu einer Umstellung auf Öl. Das hat den Ölpreis zusätzlich angetrieben.

  2. Das Angebot von Öl ist recht klamm. Rohstoffexperten sprechen von einem Angebotsdefizit, das über den Erwartungen liegt. Der Ölverband Opec Plus weitet die Förderung nur recht zaghaft aus. Darüber hinaus kam es dem im vergangenen Jahrzehnt zu einem sehr bedeutsamen Ölförderland aufegestiegenen Vereinigten Staaten zuletzt zu Produktionsausfällen. Die US-Öllagerbestände sind ständig am fallen. Das treibt den Ölpreis nach oben.

Heizölverraucher zahlen aktuell für 100 Liter in Deutschland und Österreiche 87-88 Euro. Das ist so viel wie zuletzt Ende 2012/Anfang 2013. In der Schweiz beträgt der Heizölpreis 99 Schweizer Franken. Ein Ende der steigenden Ölpreisentwicklung ist nicht in Sicht.

Einer neuen Ölpreis Prognose der Bank of America zufolge, könnte sich Erdöl im anstehenden Winter auf 100 Dollar je Fass verteuern. Das würde die bereits hohe Inflation noch einmal kräftig anschieben. In Deutschland hat die Teuerung im September mit 4,1 Prozent den höchsten Stand seit 28 Jahren erreicht. In Österreich stiegen die Verbraucherpreise um 3,2 Prozent. Wer in der Schweiz wohnt, hat es da deutlich besser: Hier lag die Jahresteuerung bei nur 0,9 Prozent.

Fazit:

Weil auf dem Ölmarkt weder von Angebotsseite noch von der Nachfrageseite in den nächsten Monaten eine Besserung der Lage zu erwarten ist, dürften sich die Ölpreise auf ihren hohen Niveaus befestigen. Insofern wäre es schon ein Erfolg, sollte die Ölpreisentwicklung Ende 2021/Anfang 2022 ein Anstieg auf 100 Dollar unterlassen.