Pellet Entwicklung 2022 / Pelletpreis Prognose 2023

Der Pelletpreise sind am sinken, und so kosten Heizpelletes in Deutschland 710 Euro und in Österreich 645 Euro je Tonne (1.000 kg). Die im Vergleich zum Vormonat merklich zurückgehende Nachfrage ist der Grund. Weil die Unsicherheit an den Energiemärkten schwindet, fällt die Pelletpreisentwicklung weiter. 100 bis 200 Euro bares Geld zu sparen ist noch 2022 möglich. 2023 sind sogar bis zu 400 Euro drin.

Der Krieg in der Ukraine hat zu einem verzögerten Anstieg der Pelletpreisentwicklung geführt. Die Preise gipfelten erst ein halbes Jahr nach Kriegsausbruch. Im Deutschland entstand das Rekordhoch in der ersten Septemberhälfte bei knapp 800 Euro. In Österreich wurde es sogar Anfang Oktober, ehe die Preisspitze mit 715 Euro kam.

"Im Laufe des Herbstes wird sich die Lage entspannen und die Preise werden wieder sinken", hatte Christian Rakos, Chef des Branchenverbandes proPellets Austria, im August betont. Man könne jeden Kunden bedienen. Wer eine Pelletheizung hat, werden "heuer nicht im kalten sitzen", hatte Rakos im Gespräch mit der Austria Presse Agentur (APA) versichert.

Hamsterkäufe

Die Pelletpreise haben sich mit Beginn der zweiten Jahreshälfte aufgeschaukelt. Im Gegensatz zu anderen Sanktionen kam das Importverbot auf russische Holzpellets im Juli recht spät. Dies hat zu einer Sogwirkung aus mittel- und osteuropäischen EU-Ländern geführt, die einen Teil ihres Holzbedarfs über die Importschiene decken.

Österreich ist ein Netto-Exporteur von Holzpellets. Die Produktion lag im letzten Jahr laut dem Verband ProPellets bei 1,6 Millionen Tonnen. 1,2 Millionen wurden in Österreich verbraucht.

Auf dem Energiemarkt kam es dann noch zu zwei weiteren, gravierenden Einschnitten:

1) Russland hat seine Gaslieferungen über die Ostseepipeline Nordstream 1 eingestellt. Gas wurde noch einmal deutlich teurer.

2) Die Opec-Länder beschlossen bei einem Treffen in Wien trotz Energiekrise die Fördermengen zu senken. Dies führte zu einem Wiederanstieg der Öl- und Heizölpreise.

Beides hat zu einer noch größeren Verunsicherung privater Haushalte, auch solcher mit Pelletheizungen, die bisher nicht genügend Holz für den Winter geordert hatten, geführt.

Aktuell werden die gas- und ölseitigen Übertragungseffekte aus der Pelletpreisentwicklung herausgewaschen. Das Angebot an Holzpellets ist besser, die Nachfrage normalisiert sich. Sie ist nicht länger wegen verunsicherten Haushalte und deren Hamsterkäufen extrem hoch.

Pelletpreis Prognose 2023

Die Holzpreise sind auf dem Weltmarkt wegen konjunkturellem Gegenwind bereits erheblich gesunken. Der in USA gehandelter Kontrakt für Bauholz (Lumber) fiel in den letzten sieben Monaten um 63%. Das wird die Pelletpreise weiter drücken, als es sonst Arbitragemöglichkeiten gäbe, in dem man in den USA günstig Holz kauft, es zerhaxelt und als Heizpellets in der EU gewinnbringend verkaufen könnte.

Dass die Pelletpreise noch dieses Jahr auf das Niveau vor Verhängung des EU-Importverbots zurückkehren, ist zwar unwahrscheinlich. Dafür müsste die Pelletpreisentwicklung in Deutschland auf 470 Euro je Tonne, in Österreich auf 440 Euro fallen. Preise in Deutschland, die mit einer sechs beginnen und in Österreich mit einer fünf, liegen aber aufgrund der schwachen Konjunktur und der abgeschlossenen Hamsterkauf-Bevorratung im Bereich des möglichen.

Für die Pelletpreis Prognose 2023 bietet sich ein Vergleich mit der Entwicklung der Stahlpreise an: Hier kam es gleich beim Ausbruch des Ukraine-Kriegs zu Hamsterkäufen. Sie endeten im April. Der Stahlpreis für warm gewalzten Stahl hat sich seitdem halbiert. Käme es zu einer ähnlichen Entwicklung bei Heizpellets, wären die Pelletpreise im März 2023 in Deutschland bei 400 Euro und in Österreich bei 360 Euro.