Die Stahlpreise für Flacherzeugnisse sind im Dezember 2021 am sinken. In Deutschland, Benelux und Frankreich kostet warmgewalzter Stahl (Hot-Rolled Coil, HRC) heimischer Herkunft aktuell 900-920 Euro je Tonne. Italienische Abnehmer kommen bereits für 860 Euro zum Zug.
Preismeldungen für Hot-Rolled Coil kennen aktuell nur eine Richtung: Nach unten. Lag der durchschnittliche Verkaufspreis im November 2021 noch bei 1.000 Euro laut Platts, so sind es in der zweiten Dezemberwoche 83 Euro weniger. 917,25 Euro ex-works Ruhr waren es per 7. Dezember 2021, meldet Argus.
Der börsengehandelte Warmbandkontrakt für Europa notiert aktuell bei 910 Euro – nach 1.010 Euro Anfang November. Eine Preismeldung von Platts über 960 Euro/Ruhr vom 2. Dezember 2021 dürfte inzwischen deutlich unterboten worden sein. Laut den gängigen Stahlportalen gibt es aktuell drei Gründe für die Talfahrt:
- Eine weiterhin schwache Stahlnachfrage der Automobilindustrie wegen des Halbleitermangels.
- Distributoren und Stahl-Service Center stocken nur mäßig ihre Lager auf. Dazu dürften auch die Lockdowns wegen der neuen Virusvariante Omikron beitragen.
- Lieferengpässe, wie sie noch im Sommer vorherrschten, haben sich inzwischen weitgehend aufgelöst. Der Markt ist gut versorgt mit Stahl. Das drückt auf die Preise.
Langerzeugnisse
Die Betonstahlpreise sind zwar auch seit Mitte 2021 gefallen. Sie haben sich allerdings stabiler entwickelt, als zu Beginn des 4. Quartals eine leichte Gegenbewegung nach oben einsetzte.
In Nordeuropa kostete Betonstahl 810-840 Euro je Tonne per 8. Dezember 2021. Das Rekordhoch vom Sommer bei 905-940 Euro bleibt damit in Reichweite. In Südeuropa liegt die Preisspanne bei 770-800 Euro. Es sei nicht viel los. Die meisten Käufer hätten sich bereits bis Jahresende eingedeckt, meldet Fastmarkets.
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