Der Stahlpreis für Warmband sank in Westeuropa um deutliche 83 Euro auf 898 Euro je Tonne, meldete Steel Benchmarker per 13. Dezember 2021. Es war bereits der achte Rückgang in Folge der im im 2-Wochen-Rhythmus erhobenen Stahlpreisentwicklung.
Der Ausblick für Anfang 2022 sei eingetrübt. Die Käufer hielten sich mit Bestellungen zurück, als sie im ersten Quartal 2022 mit weiter fallenden Stahlpreisen rechneten. Die Stahlnachfrage der Automobilindustrie sei weiterhin unterdurchschnittlich, berichtet Fastmarkets.
Im Verarbeitenden Gewerbe hat sich die Stimmung trotz verschärfter Pandemielage verbessert. Der vom ifo-Institut erhobene Geschäftsklimaindex konnte nach fünf monatlichen Rückgängen im Dezember 2021 wieder steigen. "Dies ist auf optimistischere Erwartungen der Unternehmen zurückzuführen", erläutert ifo-Präsident Clemens Fuest.

Die letzten fünf Monate waren geprägt von einem deutlichen Rückgang der Stahlpreisentwicklung. Der Warmbandpreis sank zwischen Anfang August und Ende Dezember 2021 von 1.159 Euro auf 898 Euro (-22,5%). Gleichwohl ist Warmband immer noch deutlich teurer als Ende 2020. Damals kostete es 661 Euro je Tonne.
Langerzeugnisse
Der Stahlpreis für nordeuropäischen Betonstahl lag per 22. Dezember 2021 laut einer Preisermittlung von Fastmarkets bei 810-850 Euro je Tonne. Die Stahlhersteller von Langerzeugnissen seien entschlossen wegen gestiegenen Produktionskosten die Verkaufspreise im ersten Quartal 2022 anzuheben. In Südeuropa kostete Betonstahl zum Ende des vierten Quartals 780-800 Euro.
ArcelorMittal hat laut übereinstimmenden Meldungen offenbar seine Stahlpreise für europäische Langerzeugnisse um 100 Euro je Tonne erhöht. Die Preiserhöhung soll sich laut Marktteilnehmern auf Betonstahl, Stahlträger und Walzdraht erstrecken und für sämtliche Neubestellungen gelten. Hintergrund seien die stark gestiegenen Strom- und Gaspreise.
Auf dem US-Stahlmarkt kostete Warmband zuletzt 1.947 US-Dollar je Tonne (1.000 kg). Hier ist die Talfahrt noch nicht so weit fortgeschritten wie in Europa. Die Stahlpreisentwicklung begann erst Mitte Oktober zu sinken. Damals hatte der US-Warmbandpreis bei 2.124 Dollar gelegen.