Aktuelle Stahlpreise pro Tonne (1.000 kg) März/April 2022

Auf 1.412 Euro je Tonne einigten sich Käufer und Verkäufer von Warmband in Deutschland und Frankreich Ende März 2022. Damit legte der von Steel Benchmarker im 2-Wochen-Rhythmus ermittelte Stahlpreis um weitere 86 Euro zu. In der ersten Märzhälfte hatte es bereits einen steilen Anstieg um 363 Euro auf 1.326 Euro gegeben.

Auf dem Stahlmarkt bewege sich nichts. In Deutschland sei der Handel wegen extrem hohen Preisen zum Erliegen gekommen, zitiert Platts den Mitarbeiter eines Stahl-Service-Center. Stahlhersteller bevorzugten auf Lager liegenden Stahl zu verkaufen. Die Kosten um Aufträge über Neuproduktion abzuwickeln seien "unhaltbar".

Diagramm Stahlpreisentwicklung Warmband Januar 2015 bis März 2022

Die Entwicklung des Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe lässt nichts Gutes ahnen. Im Februar gab es mit 2,2% einen merklichen Rückgang, teilt das Statistische Bundesamt mit. Kriegsausbruch in der Ukraine war der 24. Februar 2022.

"Ein Effekt des russischen Angriffskriegs in der Ukraine ist in den Daten noch kaum enthalten", kommentiert das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi). Das wird sich allerdings im März ändern. "Der Krieg führt zu hohen Unsicherheiten. Der Ausblick für die kommende Monate falle gedämpft aus", so das BMWi.

Der Stahlpreis für warmgewalzten Stahl ex-works Ruhr war 1.450 Euro per 18. März 2022. Vor Kriegsausbruch hatte der Spotmarktpreis bei 960 Euro gelegen. Überdies hat der aktuelle Warmbandpreis das zuvorige Rekordhoch vom Juni 2021 bei 1.190 Euro weit unter sich gelassen.

Langerzeugnisse

Der Stahlpreis für nordeuropäischen Betonstahl lag per 6. April 2022 bei 1.260-1.330 Euro je Tonne. Ende März hatte die Preisspanne bei 1.260-1.300 Euro gelegen. Hintergrund seien die hohen Kosten für die Stahlherstellung sowie Angebotsengpässe, meldet Fastmarkets.

Seit Kriegsausbruch haben die Betonstahlpreise um 44% zugelegt. Langstahlhersteller könnten sich als nächstes entscheiden die Produktion wegen den hohen Energiekosten auszusetzen. Überdies gebe es laut Platts Probleme beim Transport, was die Versorgung mit Schrott einschränke.