Aktuelle Stahlpreise pro Tonne (1.000 kg) Anfang Q4/2021

Der Stahlpreis für warmgewalzten Stahl sinkt in Westeuropa um merkliche 53 Euro auf 1.069 Euro je Tonne, meldete Steel Benchmarker per 27. September 2021. Der dritte Rückgang in Folge der im 2-Wochen-Rhythmus erhobenen Stahlpreisentwicklung fällt deutlich höher aus als die vorausgegangenen, bei denen die Abschläge 10 Euro bzw. 26 Euro betrugen.

Die Käufer von Flacherzeugnissen halten sich mit Bestellungen zurück, als sie einen weiteren Preisrückgang erwarten. Darüber hinaus seien die Lagerbestände der Stahlhändler ausreichend gefüllt, so dass es keine Eile gebe Material zu ordern, berichtet Fastmarkets.

Im Verarbeitenden Gewerbe hat sich Stimmung deutlich verschlechtert. Der vom ifo-Institut erhobene Geschäftsklimaindex sank im September 2021 so stark wie zuletzt im Mai 2020. Der große Optimismus des Frühjahres sei nahezu verschwunden, stellt ifo-Präsident Clemens Fuest fest. "Die Auftragsbücher sind noch immer gut gefüllt, aber die Neubestellungen flachen ab."

Diagramm Stahlpreisentwicklung Warmband August 2014 bis September 2021

Das erste Halbjahr 2021 war geprägt von einem steilen Anstieg der Stahlpreisentwicklung. Warmband verdoppelte sich nahezu von 661 Euro auf 1.191 Euro. Mit dem Beginn der zweiten Jahreshälfte begann dann eine Gegenbewegung. Der Warmbandpreis sank im dritten Quartal 2021 von 1.191 Euro auf 1.069 Euro (-10,2%).

Langerzeugnisse, US-Warmband

Der Stahlpreis für nordeuropäischen Betonstahl lag per 29. September 2021 laut einer Preisermittlung von Fastmarkets bei 820-840 Euro je Tonne. Ende August lag die Preisspanne bei 890-920 Euro. In Südeuropa kostete Betonstahl zum Ende des dritten Quartals 725-740 Euro.

Neben zögerlich kaufenden Stahl-Service-Centren drücken hohe Importmengen auf die inländischen Betonstahlpreise.

Auf dem US-Stahlmarkt tobt laut Metal Miner ein brutaler Preiskampf zwischen den Stahlherstellern und der Automobilindustrie. Der Stahlpreis je Tonne (1.000 kg) liegt hier aktuell bei 2.105 US-Dollar bzw. 1.802 Euro. Anders als in Europa sind die US-Warmbandpreise seit dem Beginn des 2. Halbjahres weiter gestiegen. Ende Juni 2021 kostete US-Warmband 1.864 Dollar bzw. 1.564 Euro.

Auf das Konto der Autohersteller geht 26% der Stahlnachfrage in den USA. Durch die Übernahme des nahezu gesamten US-Geschäftes von ArcelorMittal durch Cleveland-Cliffs hat sich die Lage für die Stahlabnehmer verschärft. Weniger Stahlhersteller führt zu weniger Wettbewerb und inmitten eines kräftigen Konjunkturaufschwungs zu einem kräftigen Anstieg der Stahlpreise.