Trotz sinkender Stahlpreise in den letzten Wochen und Monaten kann von einem Abwärtstrend bisher nicht die Rede sein. Dafür sind die Preisabschläge zu gering. Der Warmbandpreis für Nordwesteuropa lag per 9. September 2021 bei 1.098 Euro je Tonne – nach 1.200 Euro am 22. Juni.
Die EU-Kommission nimmt sich der Sorgen des Baugewerbes und des Verarbeitenden Gewerbes an. Beide Branchen klagen über die unvermindert knappe Verfügbarkeit von Vormaterialien und Rohstoffen.
"Aufgrund der anhaltend starken Nachfrage nach Produktionsmaterialien und -gütern verlängerten sich die Lieferzeiten erneut in beträchtlichem Ausmaß", heißt es im aktuellen Einkaufsmanager-Bericht von IHS Markit.
In Brüssel findet derzeit eine Überprüfung der Schutzklauselmaßnahmen statt. Den Stahlherstellern sei die Vorstellung, mehr Importstahl in die EU zu lassen, ein Dorn im Auge. Stahlverwender und Importeure forderten hingegen eine Lockerung, um der Knappheit von Stahl entgegenzutreten, meldet Argus.
Der Stahlpreis für in Nordwesteuropa hergestellten Betonstahl lag laut Metal Bulletin per 8. September bei 870-900 Euro je Tonne. Auch hier gibt es bisher kaum Anzeichen einer Normalisierung der "hochgeschossenen" Preise. Jahresmitte kostete das Material 880-920 Euro.