Stahl ist 200 Prozent teurer als vor einem Jahr. Die Stahlpreise seien auf extrem hohen Niveau, und es sollte zu einem deutlichen Rückgang der Stahlpreisentwicklung bis Anfang 2022 kommen, prognostizieren die Einkaufsmanager-Experten von IHS Markit.
Seit dem Beginn des 2. Halbjahres 2021 hat sich die Lage auf dem Stahlmarkt leicht entspannt. Eine Tonne Betonstahl kostet aktuell in Nordeuropa 900 Euro. Ende Juli waren es 920 Euro. Etwas deutlicher ist der Preisabschlag für warmgewalzten Stahl. Hier kam es zu einem Rückgang um 4% auf 1.150 Euro je Tonne.
Von den schlechtesten Stahlmärkten für Einkäufer seit mindestens einem Jahrzehnt, spricht IHS Markit. "Die Märkte sollten sich jedoch bald wenden, da erhöhte Stahlproduktion und Importe Lieferengpässe lindern werden."
Laut einer Stahlpreis-Grafik auf der Webseite von IHS Markit werden sich die Stahlpreise bis Ende 2021 halbieren. Hinter diese zur Jahresmitte getroffenen Stahlpreis Prognose muss man allerdings inzwischen ein dickes Fragezeichen machen. Die Stahlpreise blieben in den Sommermonaten auf hohen Niveaus.
Sehr hohe Stahlpreise bis 2022
Der Stahlexperte Thorsten Schier von Fastmarkets erwartet keine Entspannung auf dem Stahlmarkt in der zweiten Jahreshälfte. "Ich glaube nicht, dass wir den Höhepunkt der Stahlpreise erreicht haben", sagte Schier dem Magazin Fortune.
Der Stahlhersteller Salzgitter gab im August bekannt, seinen Hochofen C nach knapp zweijähriger Unterbrechung bis November 2021 wieder hochzufahren. Hintergrund war die Prognose des Unternehmens, wonach die Nachfrage nach Flachstahl in Europa auf hohem Niveau bleiben werde.
Die meisten Leute, mit denen er spreche, erwarteten für das dritte Quartal 2021 anhaltend hohe Stahlpreise, schilderte Schier. Einige rechneten erst 2022 mit wieder sinkenden Preisen. Die Knappheit von Stahl werde nicht so bald enden.