Stahlaltschrottpreise purzeln - Stahlneuschrott E8 bleibt gefragt

Die Stahlschrottpreise in Deutschland sind im August 2021 gesunken, nachdem sie im Juli bereits ihren Zenit erreicht hatten. Stahlhersteller bezahlten etwas weniger für Neuschrott und deutlich weniger für Altschrott. Sie folgten damit dem sinkenden Preistrend auf dem internationalen Schrottmarkt.

Der den der Londoner Metallbörse (LME) gehandelte Stahlschrottkontrakt sank von 518 US-Dollar je Tonne am 6. Juli auf 456,50 Dollar am 20. August 2021. Auf dem deutschen Markt sei der Preisrückgang bei Neuschrott E8 moderater ausgefallen, berichtet Metal Bulletin.

"Wegen laufender oder erst noch bevorstehender Werksschließungen bestand kein großer Schrottbedarf, wobei aber vor allem die besseren Neuschrott-Qualitäten weiter gefragt bleiben", bestätigt Euwid Recycling und Entsorgung.

Autobranche, türkische Schrottimporteure

Der Mangel an Halbleitern in der Automobilindustrie führt zu einem geringeren Angebot an Neuschrott. Toyota setzte gerade die Branche mit einer für September 2021 angekündigten Produktionskürzung von 40% (360.000 Fahrzeuge) in Aufruhr.

Die Stahlaltschrottpreise sind hingegen am purzeln. Entgegen den Erwartungen deutscher Schrotthändler haben türkische Importeure nicht mehr bezahlt. Damit blieben die Exporteure auf ihrem Schrott sitzen. Dieses Material sei laut Euwid dann auf eine verhaltene Nachfrage der Stahlwerke im Inland gestoßen und war mitunter gar nicht loszubekommen.

Der den internationalen Stahlaltschrottpreis abbildende LME-Kontrakt erreichte bereits im Mai 2021 mit 525 US-Dollar seinen Höchststand. Der deutsche Neuschrottpreis gipfelte hingegen erst zwei Monate später.